Samstag, 28. November 2015

Die Erzählung geht weiter:



      Althergebrachtes umgab diese besondere Zeit. Tradition wurde jetzt mehr als sonst gelebt.
     Doch für sie war alles irgendwann verloren gegangen, gab ihr keinen Halt mehr, keinen Sinn. Lieder, Texte, Geschichten, so altbekannt, vertraut, berührend und vermochten doch nicht, die Mauern um ihr Herz zu überwinden, die verspürte Leere zu füllen – nicht mehr.
     Oh Gott, wäre es doch möglich, wenn auch nur für Augenblicke, wieder unbeschwert zu sein wie ein Schmetterling im Sommerwind, wieder staunen zu können mit großen Augen oder wieder fühlen zu dürfen wie als kleines Kind!
     Alles vorüber, vorbei, unwiederbringlich.
     Nur mehr der Widerhall von Gefühlen, wie durch Watte gedämpfte Empfindungen, Schalheit im Geschmack und Erstarrung im Gemüt.


Dienstag, 24. November 2015

Ein Monat noch bis zum Hl. Abend. 
Aus demselben Kapitel noch weitere Gedanken dazu:



     Doch was war von der Kindheitsmelodie, so lange schon so weit weg, geblieben?
     Lebkuchengeruch bereits im August in den Geschäften, im fernen Asien erzeugter Billigglitzer ab Oktober, wochenlanges Weihnachtsliedergeriesel in überquellenden Shopping-Malls.
     Menschen, die in der vormals stillsten Zeit in einem Jahresendfurioso der Geschäftigkeit, des Noch-Erledigen-Müssens, des Geschenke-Besorgens und des Feiern-Wollens zur Höchstform aufliefen.
     Menschen, die schlechtes Gewissen, Gedankenlosigkeit und grenzenlosen Egoismus in hektischen Charity-Aktionen zu beruhigen versuchten. 
     Und Menschen, die um diese Zeit noch einsamer, trauriger und verbitterter abseits standen – vom gedeckten Gabentisch, vom Leben.






Sonntag, 22. November 2015

Möchten Sie, lieber Leser, liebe Leserin, ein wenig in meine Erzählung hineinschnuppern?
Weil in einer Woche der 1. Adventsonntag ist, ein kurzer Auszug aus Kapitel 21:



......oder das besondere Bemühen von Marias Mutter, DAS große Familienfest und den Advent davor möglichst schön und behaglich zu gestalten.
     Das Kind in der Krippe, Symbol für hoffnungsvolles Licht in tiefer Dunkelheit, mit allen Vorbereitungen, Bräuchen und Düften umgeben, stand für eine Geborgenheit gebende Jahreszeit. Gemeinsames Basteln, Singen und sorgfältig zusammengestellte Adventfeiern für Freunde und Familie gaben ein Bett des Wohlgefühls, der stillen Freude und Behaglichkeit. Flackerndes Kerzenlicht, das Schatten tanzend an den Wänden zucken ließ, Nadelduft, ein wenig Wald in heimelige Wärme bringend......