Dienstag, 22. März 2016



Hanna sah Bernhard noch vor sich, wie er damals mit dem Sträußchen aus Blausternchen, Traubenhyazinthen und Schneeglöckchen vor ihr gestanden hatte, um ihr zu ihrem Geburtstag zu gratulieren. Ihr Herz hatte damals einen kleinen Sprung voll Freude gemacht. Die in ein nasses Tuch eingeschlagenen Blumenstängel waren noch mit Folie umwickelt gewesen. So viel an Sorgfalt hatte sie gerührt. Und seine stete Hilfsbereitschaft hatte sie in einen Mantel des Vertrauens gehüllt. Ihre Zuneigung war stetig gewachsen, aus Sympathie war Freundschaft geworden.
Im Jahr darauf war er mit ihr auf eine Anhöhe oberhalb ihrer Heimatstadt gefahren. Wegen des Windes hatte er ihr die selbst gebackene Torte mit den brennenden Kerzen im Kofferraum seines Autos überreicht. Wie hätte sie sich da nicht in ihn verlieben sollen?


(Text aus meinem unveröffentlichten Roman, 1. Teil)

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