Hanna sah Bernhard noch vor sich, wie er damals mit
dem Sträußchen aus Blausternchen, Traubenhyazinthen und Schneeglöckchen vor ihr
gestanden hatte, um ihr zu ihrem Geburtstag zu gratulieren. Ihr Herz hatte damals
einen kleinen Sprung voll Freude gemacht. Die in ein nasses Tuch
eingeschlagenen Blumenstängel waren noch mit Folie umwickelt gewesen. So viel
an Sorgfalt hatte sie gerührt. Und seine stete Hilfsbereitschaft hatte sie in
einen Mantel des Vertrauens gehüllt. Ihre Zuneigung war stetig gewachsen, aus
Sympathie war Freundschaft geworden.
Im Jahr darauf war er mit ihr auf eine Anhöhe
oberhalb ihrer Heimatstadt gefahren. Wegen des Windes hatte er ihr die selbst
gebackene Torte mit den brennenden Kerzen im Kofferraum seines Autos überreicht.
Wie hätte sie sich da nicht in ihn verlieben sollen?
(Text aus meinem unveröffentlichten Roman, 1. Teil)
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