Alles schien sowie immer. Doch zuweilen schlich sich bei Maria das Gefühl ein, auf einem Vulkan zu tanzen, auf dünnem Boden über dem Abgrund.
Die Welt schien aus den Fugen zu geraten, mit
jedem Jahr mehr.
Eine Mischung aus Gier, Unverstand, brutalem
Machtstreben und schierem intellektuellem Unvermögen produzierte eine Heerschar
von vor den Zuständen Flüchtenden. Die wie eine unaufhaltsame Woge von einem
Kontinent zum anderen fluteten. Und dabei wie eine Völkerwanderung langsam aber
sicher eine Situation schufen, um sich im eigenen Land fremd, bedroht und
überfordert zu fühlen.
Aus
Zündeln, Provokation, Machtgelüsten wurden Kriege.
Kriege,
wo Menschen nicht mehr in der Heimat ausharren mussten, wollten, konnten. Weil
auch die Angst, das nackte Überleben oder die falsch geweckten Hoffnungen zum
globalisierten Geschäft mutierten.
Ein
Grauen, das sich vor Marias Augen abspielte, multimedial in Szene gesetzt. Und
doch irgendwann seine Grenzen des Erträglichen fand, hilflos machte.
Mitleid
– langsam abgestumpft aus Selbsterhaltungstrieb, helfen können – nur bis zu
einem gewissen Grad, schreien wollen – den scheinbar Mächtigen dieser Welt ins
Gesicht.
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