Dienstag, 12. Januar 2016

         Nur dieses kurze Aufzucken eines Tagtraumes.
Tief hängende Wolken, als ob man sie mit Händen greifen könnte. Die in schneller Jagd und Hast über das Firmament huschten. Nebel, der morgens und abends die Landschaft verschluckte.
     Steine, Ruinen, uralte Kreuze, verwittert, grün überwachsen, mit Moos bedeckt. Der Zeit trotzend, sie überdauernd. Während das Leben, das Lachen und Weinen, das einst dazwischen pulsierte, wie ein Schatten längst dahingehuscht war. Einen Hauch Erinnerung, Vergänglichkeit, Unendlichkeit hinterlassend.
     Und der Wunsch, sich auf die Erde niederzulegen, eins zu sein mit sich und dem Universum. Für Augenblicke keine Fragen stellen oder Antworten suchen. Nicht stark sein müssen, sondern schwach sein dürfen. Nicht denken, nur fühlen.
     Aber alles eine Fata Morgana. Nur scheinbar zu greifen, vermeintlich nahe wie Realität und doch wie Sand zwischen den Fingern in Nichts zerrinnend. Eine grenzenlose Sehnsucht, die die Flamme der Hoffnung am Glimmen hielt. Und ein wenig Halt bot in dem Strudel, der sie langsam hinunter zu ziehen drohte.
      
     Zuletzt der Verstand, der die Zuckungen des Herzens nach Unerfüllbarem zum Schweigen brachte. Und Maria dazu drängte, still und unaufhörlich in ihrem Inneren das Mantra zu wiederholen, sich auf das Mögliche zu beschränken und sich mit dem Erreichbaren zu bescheiden. 

     Doch war das alles im Leben? Eine Frage, laut wie ein Schrei. 

 

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